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Urbane Kunst als visuelle Manifestation im Stadtraum

Die urbane Kunst ist die visuelle Manifestation urbaner Kultur im Stadtraum. Sie fasst dabei mehrere Strömungen zusammen, welche sich dem Selbstausdruck und -verwirklichung in Städten widmen. Von der klassischen Fassadengestaltungskunst bis zum zeitgenössischen „Muralism“, die Gestaltung von Hausfassaden erlebt in heutiger Zeit einen richtigen Boom. Mit seinen Wurzeln am Graffiti und Streetart haben sich manche von den nächtlichen Aktivitäten auf der Straße zu renommierten Künstlern entwickelt. Als öffentliche und zugängliche Kunst lässt sie die Wände sprechen und taucht das Grau der Stadt in Farbe.

 

Von Skulpturen im öffentlichen Raum und weiteren Installationen zur zeitgenössischen Streetart. Keine Kunstbewegung ist so divers wie die Streetart. Die Stadt wird von ihren Bewohnern als Ausdrucksfläche genutzt. Hier unterscheidet man zwischen der Fassadengestaltung bzw. „Muralism“ und der Streetart, welches als Hauptausdrucksort die Straßen und Gassen nutzt. Auch Orte wie verlassene Fabriken und Hallen oder besetzte Häuser dienen urbanen Künstlern als Ausdrucksmittel.

Graffiti und die urbane Kultur

Graffiti als Subkultur findet seinen Ursprung in der Hip-Hop Bewegung und dem New York der 70er Jahre. Mit TAKI183 beginnt das Verteilen einer anonymen Signatur im Stadtraum. Filme wie „Beat Street“ und „Wildstyle“ brachten die Graffiti-Kultur nach Europa und lösten einen richtigen Hype aus. Buchstaben bilden den Kern des Schaffens der Künstler und sind charakteristisch für diese Subkultur. Graffiti folgt dabei einer Form, welche durch ihre Abstraktion verschiedene Stile erzeugt.

Die Werke befinden sich dabei an den unterschiedlichsten Orten und verschiedensten Flächen: von den Schallschutzmauern an den Autobahnen und Bahngleisen zu Hausfassaden und Zügen. Die Flächen zur Selbstverwirklichung kennen keine Grenzen. Außerdem ist zwischen Masse bzw. Quantität wie im Fall von Tags, Outlinern und Throw-Ups zu unterscheiden und dem Style bzw. der Qualität wie im Fall vom klassischen Wildstyle und anderen abstrakten Variationen der Buchstaben.

Graffiti als Raumaneignungsprozess geht dabei weiter, als sein zumeist risikoscheues Gegenpendant, das Streetart. Während beide Ausdrucksformen urbane Kultur und unabhängige Kunst repräsentieren, sowie auch eine Verbindung zur Do-it-Yourself Bewegung haben, so unterscheiden sie sich in ihrer Art, Weise und Motivation. Graffiti kommuniziert dabei in erster Linie mit seiner entsprechenden Subkultur. Dennoch überschneiden sich beide Strömungen der urbanen Kunst. Weitere Charakteristiken von Graffiti sind Effektivität, Spontanität, Risiko bzw. Illegalität, Anonymität und das Streben nach Berühmtheit und Anerkennung.

In der „Broken Windows“-Theorie wird Graffiti als Hinweismittel für gefährliche bzw. vernachlässigte Orte genutzt. Bei Urbanauth verstehen wir Graffiti als Teil der urbanen Kunst und Indikator für Urbanität. Neben der Hip-Hop-Bewegung haben sich verschiedene Subkulturen diese Kultur angeeignet. Von Punks und Rockern zu Hooligans, aber auch Hausbesetzern und natürlich… Jugendlichen; alle entdeckten diese künstlerische Form der Raumaneignung als Ausdrucksmittel, sodass Graffiti sich heutzutage auf verschiedenste, subkulturelle Einflüsse stützt.

 

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